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Stadthistorisches Museum Mainz: Newsletter 04/2023 | ||||
Liebe Freundinnen und Freunde des Stadthistorischen Museums Mainz, heute stellen wir das Objekt des Monats April vor. Desweiteren möchten wir auf eine Veranstaltung aus dem aktuellen Flyer verweisen, gefolgt von einer Korrektur zum letzten Newsletter. . Objekt des Monats April Wie viele Erfindungen oder Gegenstände des Alltags so hat auch der Schulranzen seinen Ursprung im Militär. Der Schulranzen wurde Ende des 19. Jahrhunderts als Weiterentwicklung des Tornisters für Soldaten eingeführt. Anfangs wurden Schulranzen größtenteils aus Leder gefertigt und es gab unterschiedliche Modelle für Jungen und Mädchen. Üblicherweise war der Ranzen eines Jungen mit einer langen Klappe versehen und wurde mit Riemchen verschlossen. Die Klappe eines Mädchenranzens war kürzer und hatte ein Schloss. In den 1960er Jahren fand ein Wandel statt, die Schulranzen wurden bunter, leichter durch Verwendung anderer Materialien wie Nylon, rückenfreundlicher und kindergerechter. Schiefertafel Bis zu seiner industriellen Herstellung war Papier zu teuer, um in der Schule eingesetzt zu werden. Daher wurde hier auf die relativ preiswerte Schiefertafel zurückgegriffen. Als Material wurde Tonschiefer verwendet, der in Deutschland abgebaut wurde (Fichtelgebirge, Eifel, Thüringen, Taunus, Hunsrück, Oberlausitz, Vogtland). Der zugehörige Schreibstift, der sogenannte Griffel, bestand ebenfalls aus Tonschiefer. Ein Vorteil der Tafel war die Wiederverwendbarkeit, der geschriebene Text oder die Zahlen konnten mit einem Schwämmchen wieder weggewischt werden. Rechenbrett Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Schulranzens dieser Zeit war das Rechenbrett, auch als Abakus bekannt. Der Abakus wird seit mehr als 4000 Jahren verwendet und ist damit eines der ältesten bekannten Rechenhilfsmittel. Im Laufe der Zeit wurden in unterschiedlichen Kulturen verschiedene Varianten entwickelt. In der westlichen Welt war, und ist teilweise heute noch, der dem Dezimalsystem angepasste Abakus verbreitet. So wie bei der Schiefertafel gab es größere Modelle, die der Lehrer als Unterrichtsmittel verwendete, und kleinere als Hilfsmittel der Schülerinnen und Schüler und damit Teil des Ranzens. Mit dem Abakus ließen sich problemlos die 4 Grundrechenarten ausführen. Provenienz des Schulranzens Der ausgestellte Ranzen gehörte einem Mainzer Jungen, der im Juli 1948 das Licht der Welt erblickte. Der Junge wuchs in der Rheinstrasse 3, 4/10 auf, einem Hinterhaus im Hof eines zerbombten Hauses. Ostern 1952 wurde er in der Eisgrubschule eingeschult. Sein Patenonkel hat den Ranzen bei Leder Klein in der Großen Bleiche gekauft. Als Erwachsener schenkte der Junge seinen Schulranzen dem Stadthistorischen Museum Mainz.
Donnerstag, 20. April 2023, 18 Uhr Von friesischen Fernhändlern und Kranen in Mainz – der Rhein als mittelalterliche Handelsroute Mainz wurde im Mittelalter zu einem bedeutenden Handelszentrum und auch dank des Rheins eine reiche und politisch einflussreiche Stadt. Friesische Fernkaufleute hatten diese Entwicklung im 9. Jahrhundert begründet. Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Stadteinnahmen war in der Folge den Rheinzöllen sowie dem Stapelrecht zu verdanken. Über Jahrhunderte war Wein das Haupthandelsgut der Mainzer, das stromabwärts verschifft wurde.
Für die Teilnahme bitten wir um Voranmeldung beim Museum. Korrektur zum Objekt des Monats März Bei einer aufmerksamen Leserin des Newsletters möchten wir uns für den folgenden Hinweis bedanken: Die beiden Flussgötter, original aus Sandstein, wurden erst 1963 durch Kopien in Muschelkalk ersetzt und nicht schon 1877. Im Jahr 1877 wurde die Aufstellung der Figuren lediglich gedreht, so dass die Löwen parallel zur Großen Bleiche standen, so wie es heute noch der Fall ist. Transkription alter Schriften Auch am dritten Freitag im April steht Prof. Dr. Volker Beeck mit seinem Team im Museum zur Verfügung, um den Inhalt handschriftlicher Dokumente, die in Kurrent- oder Sütterlin-Schrift abgefasst wurden, zu erschließen. Wir bitten um Voranmeldung beim Museum.
Mit besten Grüßen und bleiben Sie gesund Für das Museumsteam |
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