
Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V.
Liebe Mitglieder, Freunde und Förderer des Instituts,
wir möchten Sie auf einige Neuigkeiten sowie Termine und Veranstaltungen in den nächsten Tagen aufmerksam machen:
Das IGL trauert um Rebecca Mellone (1984-2017)
Wir trauern um unsere langjährige Kollegin Rebecca Mellone. Seit 2009 war Rebecca in verschiedenen Positionen an unserem Institut tätig, zunächst als Redakteurin für regionalgeschichte.net. Hier war sie u.a. federführend für das Themenportal "1000 Jahre Mainzer Dom" sowie für die Ausarbeitung und Ausweitung des Portalbereichs 'Mittelrhein'. Ihre Heimat, den Mittelrhein rund um Leutesdorf, hatte sie bei ihrer Arbeit besonders im Blick.
Als ehemalige Volontärin im Bereich Hörfunk baute Rebecca den Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des IGL auf und war mehrere Jahre Bestandteil des PR-Teams. Nach Stationen an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz sowie der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften fand sie 2016 ihren Weg an das Kompetenzzentrum Trier Centre for Digital Humanities. Unserem Institut blieb sie in Arbeit und Gedanken stets verbunden, als professionell ausgebildete Sprecherin zeichnete sie für diverse Tonaufnahmen unserer Projekte verantwortlich. Insbesondere dem Film über die virtuelle Rekonstruktion des spätmittelalterlichen Mainzer Kaufhauses gab sie ihre Stimme.
Wir sind erschüttert über Rebeccas viel zu frühen Tod. Wir verlieren eine geschätzte, warmherzige und über die Maßen hilfsbereite, kluge Kollegin, eine im besten Sinne des Wortes streitbare junge Frau mit viel Temperament und Herzblut für humanitäre Politik, soziale Fragen, Tierschutz, Kunst und Geschichte. Mit ihr verbinden wir viele schöne Erinnerungen und Erlebnisse. Wir werden sie sehr vermissen.
Festakt und Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit
Mainz ist in diesem Jahr der Austragungsort für die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit am 2. und 3. Oktober 2017. Unter dem Motto „Zusammen sind wir Deutschland“ soll die Einheitsfeier als großes Bürgerfest in Erinnerung bleiben.
Auch das IGL wird mit seinem Geschichtsmobil und einem Infostand an den Feierlichkeiten teilnehmen. Zusammen mit der Stiftung Hambacher Schloss sowie der Landeszentrale für Politische Bildung RLP und anderen steht das IGL im Innenhof des Landesmuseums Mainz. Zu entdecken gibt es ein Einkaufserlebnis aus einer anderen Zeit und allerlei Spannendes rund um das mittelalterliche Kaufhaus am Brand. Das Mainzer Kaufhaus am Brand wurde 1317 im Bereich des heutigen Brandzentrums errichtet. Es war das Symbol wirtschaftlicher Stärke des Mainzer Bürgertums. 1812 wurde es abgerissen, nur wenige Überreste und Bilder aus der Zeit kurz vor dem Abriss sind erhalten. Seit einigen Jahren erforscht das IGL die Geschichte des Kaufhauses. Gemeinsam mit dem Institut für Mediengestaltung der Hochschule Mainz und i3mainz wurde eine Rekonstruktion und 3D-Visualisierung des Bauwerks erarbeitet. Nun gibt es eine zweite Version des „Kaufhaus-Films“ mit umfangreichen Erweiterungen. Zu sehen sind nun auch Visualisierungen des Kaufhausinneren. Wer mehr zu diesem spannenden Teil der Mainzer Stadtgeschichte erfahren möchte, ist herzlich eingeladen, den Stand des IGL zu besuchen.
Exklusiv zum Tag der deutschen Einheit können zudem die Publikationen „Shoppen im Mittelalter“ und "...daz sall man nyrgent anderst wiegen dan in dem kauffhuß" - Die Mainzer Kaufhausordnung aus dem 15. Jahrhundert“ zu einem Sonderpreis erworben werden. Informationen zu den beiden IGL-Publikationen finden Sie hier.
Montag, 2. Oktober und Dienstag, 3. Oktober 2017 im Innenhof des Landesmuseums Mainz (Große Bleiche 49-51), jeweils von 11 bis 20 Uhr. Weitere Informationen rund um die Feierlichkeiten erhalten Sie hier.
"Damit mer's net vergessen" - Vortragsreihe zur Geschichte Westhofens
Der Heimatverein Westhofen lädt unter dem Titel „Damit mer's net vergessen: Westhofen von den Anfängen bis ins 21. Jahrhundert“ zu einer öffentlichen Vortragsreihe zur Westhofener Ortsgeschichte ein. Damit wird an die Buchvorstellung der Chroniken von Westhofen durch die Ortsgemeinde 2017 angeknüpft. An insgesamt neun Vortragsabenden wird die Geschichte der rheinhessischen Gemeinde von der Zeit der Vor- und Frühgeschichte bis zum Rheinhessenjubiläum 2016 beleuchtet. Die Reihe startet im September 2017 und dauert bis Mai 2018. Weitere Informationen zu den Einzelveranstaltungen finden Sie hier.
Der nächste Vortrag findet am 13.10.2017 um 19.00 Uhr in Westhofen (Wormser Straße 3) statt. Dr. Mathilde Grünewald spricht über "Gekommen, um zu bleiben. Unsere fränkischen Vorfahren vor 1500 Jahren".
Weitere Informationen zu den neuerschienenen Ortschroniken finden Sie hier bzw. hier.
Sonderführungen durch die Ausstellung „Alles Etikettenschwindel? Qualitäts-, Lagen- und Herkunftsbewusstsein im Spiegel der Weinetiketten“ anlässlich des Katharinenmarktes
Weinetiketten sind eine vergleichsweise junge Entwicklung in der Kulturgeschichte des Weines. Mit der Einführung neuer grafischer Techniken gelangten ab 1800 detaillierte Informationen über Herkunft und Qualität des Weines auf die Flasche, 1822 wurden erstmals Bilder aufgedruckt. Mit dem Hinweis auf Anbaugebiet, Herkunftsort, Lage und Charakter des Weines kam darüber hinaus auch ein spezifisches und sich wandelndes Qualitätsbewusstsein zum Ausdruck. Zudem wird die Entstehung dieser Weinlagenamen und deren Herleitung und volkstümliche Deutung aus sprachwissenschaftlicher Perspektive behandelt. Die vom Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V. (IGL) konzipierte Ausstellung geht all diesen Entwicklungen von 1816 bis heute nach. Dabei steht der Raum Rheinhessen im besonderen Fokus.
Am 22. Oktober 2017 wird das Museum anlässlich des Katharinenmarktes einen ermäßigten Eintrittspreis erheben – die Führungen selbst werden kostenlos angeboten. Die Ausstellung wird im Museum noch bis zum 31. Oktober 2017 gezeigt werden. Weitere Informationen zu Öffnungszeiten u.a. auf der Homepage des Museums unter www.dwm-content.de.
Beginn: Sonntag, 22.10.2017 (Katharinenmarkt) – 14:00 Uhr und 15:00 Uhr
Dauer: ca. 45 Minuten
Ort: Deutsches Weinbaumuseum in Oppenheim, Wormser Straße 49
Anmeldung nicht erforderlich.
Tagung zum 225. Jahrestag der Mainzer Republik am 23. Oktober 2017
Im Oktober 1792 wurde Mainz von der französischen Revolutionsarmee besetzt und die Werte der Französischen Revolution sowie ein völlig neues Verständnis für die Menschen- und Bürgerrechte hielten Einzug in die Stadt. Wenig später entstand die Mainzer Republik. Sie gilt heute, wenn auch nicht unumstritten, als der erste Demokratieversuch auf deutschem Boden.
Das Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V. möchte zusammen mit dem Landtag Rheinland-Pfalz und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz im Rahmen des Jubiläums dieser bedeutenden Episode der deutschen Demokratiegeschichte gedenken – genau 225 Jahre nach Gründung des ersten Mainzer Jakobinerklubs am 23. Oktober 1792. Im Rahmen der Tagung sollen nicht nur die historischen Ereignisse und Protagonisten in den Blickpunkt genommen werden, vielmehr wird auch nach der Bedeutung und Strahlkraft der nur vier Monate währenden Republik gefragt.
Weitere Informationen zum Programm und den Anmeldemodalitäten finden Sie auf der Homepage des IGL.
"Alles Antichristen? Päpste und Papsttum zur Zeit der Reformation" am 24. Oktober
Die Vortragsreihe „Die Päpste und die Einheit der lateinischen Welt“ bietet begleitend zur gleichnamigen Ausstellung in den rem Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim einen Einblick in die jüngste Forschung zum Papsttum. Die Reihe wird veranstaltet vom Erbacher Hof Akademie des Bistums Mainz in Kooperation mit dem Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V. (IGL) und den rem Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim.
Der letzte Vortrag der Reihe findet am Dienstag, den 24. Oktober 2017, um 19.00 Uhr statt: Prof. Dr. Günther Wassilowsky (Frankfurt) spricht über „Päpste und Papsttum zur Zeit der Reformation":
Das so genannte „Renaissancepapsttum" gilt in religiöser Hinsicht als Tiefpunkt der Papstgeschichte und als Perversion des kirchlichen Amtes. Völlig verweltlichte, Krieg treibende, nur an Prunk und Pomp interessierte Lebemänner hätten in dieser Zeit den Stuhl Petri besetzt. Durch ihre Lebensführung hätten sie selbst ganz wesentlich zur Kirchenspaltung beigetragen. Die Reformatoren erkannten in ihnen den apokalyptischen Antichristen. Der Vortrag versucht einen unverstellten Blick auf das viel gescholtene Renaissancepapsttum einzunehmen und geht der Frage nach, ob die Päpste der Renaissance tatsächlich so weltlich waren oder ob sie nicht vielleicht doch so etwas wie ein religiöses Kulturprojekt verfolgt haben, das allerdings völlig anders ausgerichtet war als die Anliegen der deutschen Reformation.
Der Vortrag findet im Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz im Ketteler-Saal statt. Kostenbeitrag: 5 € (Studierende bis 27 Jahre kostenfrei).
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Vorankündigung: Konferenz und Tagung "Jüdische Sportlerinnen und Sportler" in Süddeutschland" vom 27.-29. November in Irsee (Bayern)
In deutschen Turn- und Sportvereinen sind bereits in der Kaiserzeit zahlreiche Jüdinnen und Juden als aktive Sportlerinnen und Sportler, als Funktionäre in den Leitungsgremien von Vereinen und Verbänden, als Pioniere im Journalismus oder als Ärzte und Mäzene zu finden. Sie sind einerseits wichtige Initiatoren der Etablierung und Popularisierung verschiedener Sportarten und werden andererseits durch den Sport zu einem Teil der deutschen Gesellschaft.
Über ihre Verdienste für die Entwicklung des Sports im Kaiserreich und in der Weimarer Republik sowie ihre Verfolgung im Nationalsozialismus und ihr Engagement in der Bundesrepublik Deutschland liegen bis um das Jahr 2000, vor allem hinsichtlich des Fußballsports, so gut wie keine wissenschaftlich gesicherten Erkenntnisse vor. Nach der Jahrtausendwende ändert sich das Forschungsinteresse ganz entscheidend.
Die Tagung in der Schwabenakademie Irsee will an den vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnisstand anschließen und insbesondere neue Forschungsergebnisse präsentieren. Weitere Informationen zu Programm und Anmeldung auf der Homepage oder hier.
Weitere historische Vorträge und Veranstaltungen in der Region (Auswahl):
3. Oktober: Thema in der Fernsehsendung "Bekannt im Land": "Paul Wallot - Architekt des Reichstags". Um 19.15 Uhr im SWR-Fernsehen RP.
3. Oktober: Thema in der Fernsehsendung "Bekannt im Land": "Wo die Demokraten träumten - das Hambacher Schloss". Um 21.15 Uhr im SWR-Fernsehen RP.
4. Oktober: Begleitvortrag zur Ausstellung „Expedition Custine - Das Rhein-Main-Gebiet und die gescheiterte Freiheit 1792/93“ (Dr. Dr. Mark Scheibe) um 18.30 Uhr im Lesesaal der Stadtbibliothek Mainz (Rheinallee 3 B). Eintritt frei. Die Ausstellung ist noch bis 18. Oktober in der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Mainz zu sehen (Mo-Mi 10.00 - 18.00 Uhr, Fr/Sa 10.00 - 13.00 Uhr)!
Am 18. Oktober um 17 Uhr bietet Dr. Dr. Mark Schiebe zudem eine Führung durch die Ausstellung an. Treffpunkt: Foyer der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek. Eintritt frei.
8. Oktober: Thema in der Fernsehsendung "Bekannt im Land": "Willy Brandt - Die Jahre in Unkel". Um 18.45 Uhr im SWR-Fernsehen RP
9. Oktober: Preview ARTE-Dokudrama "Gutenberg - Genie und Geschäftsmann" um 19.30 Uhr im Veranstaltungssaal des Gutenberg-Museums Mainz. Eintritt frei, Anmeldung erforderlich unter filmpremiere@stadt.mainz.de.
21. Oktober: Einweihung der Informationstafel "Adam Lux - Ein Kostheimer Revolutionär" um 14 Uhr vor dem Anwesen des Weinguts Donnermühle (Mühlweg 12) in Mainz-Kostheim mit einem Grußwort der IGL-Mitarbeiterin Sarah Traub. Im Anschluss lädt der Heimatverein Kostheim e.V. zu einem Umtrunk ein.
26. Oktober: Vortrag "Synagogen in Deutschland: Eine virtuelle Rekonstruktion" (Dr.-Ing. Marc Grellert) im Rahmen von "Innenräume – Außenperspektiven: Eine Veranstaltungsreihe zu Orten, Räumen und Relikten in SchUM". Ort und Zeit: Hochschule Worms, Erenburgerstr. 19, 67549 Worms, 19:00 Uhr. Weitere Informationen zur Reihe hier.
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