
Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V.
Liebe Mitglieder, Freunde und Förderer des Instituts,
wir möchten Sie auf eine Reihe interessanter Neuigkeiten sowie Termine und Veranstaltungen in den nächsten Tagen aufmerksam machen:
IGL-Exkursion ins Elsass findet nicht statt!
Ersatz: IGL-Exkursion zur Feste Königstein am 23. September 2017
Die diesjährige zweitägige Elsass-Exkursion des IGL (23./24.9.2017) muss leider verschoben werden. Die andauernde Schließung der humanistischen Bibliothek in Sélestat (dt. Schlettstadt) wegen Renovierungsarbeiten bedeutet einen herben Verlust für unser Exkursionsprogramm, deshalb werden wir die Exkursion zu gegebener Zeit nachholen. Als 'Trostpflaster' bieten wir allen Interessenten eine eintägige Exkursion auf die Feste Königsstein an:
Die diesjährige Exkursion des IGL führt uns am 23. September 2017 zur Burg Königstein sowie zum Limeskastell Saalburg im Taunus.
Im Oktober 1792 wurde Mainz von General Custine und den französischen Revolutionstruppen eingenommen. Wenige Tage später, am 23. Oktober 1792, trat der Mainzer Club der Freunde der Freiheit zusammen. In diesem Jahr jähren sich diese Ereignisse, die den Auftakt zur Mainzer Republik bildeten, zum 225. Male. Dieses kleine Jubiläum der Mainzer Republik, die offiziell am 18. März 1793 in Mainz ausgerufen wurde, ist Grund genug für das IGL, mit verschiedenen Veranstaltungen an diese wichtige Phase unserer Geschichte zu erinnern.
Unsere Tagesexkursion am 23. September führt uns nach Königstein, die ebenfalls mit den Geschehnissen der Mainzer Republik verbunden ist. Im Ersten Koalitionskrieg hatte am 21. Oktober 1792 die französische Armee unter Custine Mainz eingenommen und wenige Tage darauf Königstein. 1793 wurden in den Kellern der Burg Mainzer Klubisten, tatsächliche oder vermeintliche Anhänger der Mainzer Republik, eingekerkert, unter ihnen auch Caroline Böhmer, die spätere „Romantikermuse“ Caroline Schelling. Außerdem ist die Besichtigungen der Villa Rothschild (Tagungsort des Parlamentarischen Rates 1948/49) geplant.
Weitere Informationen zu Programm und Anmeldung erhalten Sie hier bzw. bei Frau Carolin Schäfer (Tel. 06131-3938300 oder E-Mail: igl@uni-mainz.de).
Anmeldeformular zum Download
Wanderausstellung "Gonsenheimer Erinnerungen. Jüdische Nachbarinnen und Nachbarn zwischen Integration und Ausgrenzung" macht Station im Stadtteiltreff Gonsenheim
Das Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V. hat auf Initiative des Heimat- und Geschichtsvereins Gonsenheim und in Kooperation mit zahlreichen Partnern die bislang wenig erforschten Lebensgeschichten der Gonsenheimer Jüdinnen und Juden während des Nationalsozialismus in einem Ausstellungsprojekt erarbeitet. Dabei sind u.a. umfangreiche Zeitzeugeninterviews entstanden.
Die Wanderausstellung wurde im August 2017 eröffnet und war zunächst in den Räumen der VR-Bank Mainz in Gonsenheim zu sehen, wo sie zahlreiche Besucher anzog. Vom 13. September bis 13. Oktober kann die Schau nun in den Räumen des Stadtteiltreffs Gonsenheim (Am Sportfeld 7G, im Elsa-Einkaufszentrum) zu den regulären Öffnungszeiten besucht werden (Mo-Do 14-17 Uhr).
Im Rahmen der Recherchearbeiten zur Ausstellung "Gonsenheimer Erinnerungen" wurden zahlreiche Zeitzeugeninterviews wurden geführt, die ein sehr detailreiches und auch emotionales Bild der Zeit abbilden.
Am Sonntag, 17. September 2017 um 15 Uhr gab es im Stadtteiltreff Gonsenheim dazu eine besondere Veranstaltung: Die Schicksale und Biographien von fünf jüdischen Gonsenheimern wurden im Rahmen einer szenischen Lesung in Erinnerung gerufen. Alle fünf Personen waren wohnhaft in der Jahngasse, bevor sie durch Umsiedlung und Deportation ihre Heimat verloren. Nur eine der vorgestellten Personen überlebte den Holocaust.
Helmut Hochgesand ist der Autor des Stückes und trat auch im Sprecherensemble auf. Mit viel historischer Recherchearbeit und Empathie hauchte er den Personen Leben ein und lässt an ihrem Schicksal teilhaben.
Im Anschluss daran sprach Helmut Hochgesand mit den Gonsenheimern Franz Becker, Joe Ludwig und Johannes Schüler im Rahmen eines Zeitzeugengesprächs. Vor einem zahlreichen Publikum erzählten sie von ihren Erinnerungen an ihre ehemaligen Nachbarn und ihre eigenen Erfahrungen, z.B. als Enkel einer jüdischen Großmutter oder als Sohn eines engagierten Mitbürgers.
Die Veranstaltung fand sehr großen Anklang und wird voraussichtlich an einem der nachfolgenden Ausstellungsorte wiederholt.
Tagung „Get Togeter Digital Humanitites im RMU-Verbund“ am 21. September
Die Initiative Digital Humanities im RMU-Verbund (DH-RMU) veranstaltet in der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur erstmals eine öffentliche Tagung. Das Netzwerk wird getragen vom Centrum für Digitale Forschung in den Geistes-, Sozial- und Bildungswissenschaften (CEDIFOR) und dem Mainzer Zentrum für Digitalität in den Geistes- und Kulturwissenschaften (mainzed). Unter dem Motto „Get Togeter Digital Humanitites im RMU-Verbund“ gibt die Tagung den zahlreichen Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftlern an vielen verschiedenen Institutionen in der Rhein-Main Region erstmals Gelegenheit sich zu vernetzen, ihre Forschungen vorzustellen und sich über die Angebote der großen Forschungsinfrastruktureinrichtungen zu informieren.
Als keynote speaker konnte Joscha Bach (Harvard University) gewonnen werden, ein international ausgewiesener Experte auf dem Gebiet aktueller Forschung zur künstlichen Intelligenz. Zu seinem öffentlichen Vortrag "Von der Künstlichen Intelligenz zum digitalisierten Geist: Was zum Puzzle fehlt" am 21. September um 18.00 Uhr im Plenarsaal der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Geschwister-Scholl-Straße 2, 55131 Mainz) sind alle Interessenten herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen zum Programm der Tagung sowie zur Anmeldung finden Sie auf der Homepage des Forschungsverbunds.
Festakt zum Tag der Deutschen Einheit
Mainz ist in diesem Jahr der Austragungsort für die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit am 2. und 3. Oktober 2017. Unter dem Motto „Zusammen sind wir Deutschland“ soll die Einheitsfeier als großes Bürgerfest in Erinnerung bleiben.
Auch das IGL wird mit seinem Geschichtsmobil an den Feierlichkeiten teilnehmen. Zusammen mit der Stiftung Hambacher Schloss sowie der Landeszentrale für Politische Bildung RLP und anderen steht das IGL im Innenhof des Landesmuseums Mainz. Zu entdecken gibt es ein Einkaufserlebnis aus einer anderen Zeit und allerlei Spannendes rund um das mittelalterliche Kaufhaus am Brand. Das Mainzer Kaufhaus am Brand wurde 1317 im Bereich des heutigen Brandzentrums errichtet. Es war das Symbol wirtschaftlicher Stärke des Mainzer Bürgertums. 1812 wurde es abgerissen, nur wenige Überreste und Bilder aus der Zeit kurz vor dem Abriss sind erhalten. Seit einigen Jahren erforscht das IGL die Geschichte des Kaufhauses. Gemeinsam mit dem Institut für Mediengestaltung der Hochschule Mainz und i3mainz wurde eine Rekonstruktion und 3D-Visualisierung des Bauwerks erarbeitet. Nun gibt es eine zweite Version des „Kaufhaus-Films“ mit umfangreichen Erweiterungen. Zu sehen sind nun auch Visualisierungen des Kaufhausinneren. Wer mehr zu diesem spannenden Teil der Mainzer Stadtgeschichte erfahren möchte, ist herzlich eingeladen, den Stand des IGL zu besuchen.
Montag, 2. Oktober und Dienstag, 3. Oktober 2017 im Innenhof des Landesmuseums Mainz (Große Bleiche 49-51), jeweils von 11 bis 20 Uhr. Weitere Informationen rund um die Feierlichkeiten erhalten Sie hier.
Vortrag zu „Papst- und Romkritik in der Renaissance“ am 28. September
Die Vortragsreihe „Die Päpste und die Einheit der lateinischen Welt“ bietet begleitend zur gleichnamigen Ausstellung in den rem Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim einen Einblick in die jüngste Forschung zum Papsttum. Die Reihe wird veranstaltet vom Erbacher Hof Akademie des Bistums Mainz in Kooperation mit dem Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V. (IGL) und den rem Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim.
Der nächste Vortrag der Reihe findet am Donnerstag, den 28. September 2017, um 19.00 Uhr statt: Prof. Dr. Michael Matheus (Direktor des IGL) spricht über „Papst- und Romkritik in der Renaissance“:
Kritik an Papst und Kurie formulierten nicht erst die Reformatoren. Vielmehr fußten ihre Argumentationsmuster wie jenes vom Papst als Antichrist zu großen Teilen auf einer jahrhundertealten Tradition. Vielfach schöpft kritische Papst- und Romwahrnehmung (beides ist oft nicht voneinander zu trennen) aus Texten antiker Autoren. Der Vortrag skizziert solche Traditionen und zugleich Wandlungen im 15. und 16. Jahrhundert. Antipäpstliche Verlautbarungen werden nicht nur nördlich der Alpen formuliert, sondern auch in der Ewigen Stadt selbst und von dort partiell von der frühen reformatorischen Bewegung rezipiert.
Der Vortrag findet im Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz im Ketteler Saal statt. Kostenbeitrag: 5 € (Studierende bis 27 Jahre kostenfrei).
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Vortrag "Ich entfremde mich der Welt. Über den Unternehmer, Politiker, Schriftsteller und deutsch-jüdischen Patrioten Walther Rathenau" am 29. September
Vortrag von Wilhlem von Sternburg anlässlich des 150. Geburtstages von Walther Rathenau: Er war Industrieller, Schriftsteller und Politiker und wurde vor 150 Jahren, am 29. September 1867, in Berlin geboren. Der kunstsinnige und musisch begabte Rathenau stammte aus gutbürgerlichem jüdischem Elternhaus. In seinen Schriften, die er u. a. in Maximilian Hardens Zeitschrift ›Die Zukunft‹ veröffentlicht, tritt er für eine menschenwürdige Sozialpolitik ein und setzt sich mit dem modernen Judentum auseinander.
Seine Ermordung durch rechtsradikale Offiziere am 24. Juni 1922 erschüttert das Land. Seine Mutter, schwer getroffen, beauftragt Harry Graf Kessler mit der ersten Biographie, die 1927 erscheint und in der er Rathenau mit allen Widersprüchen ein erstes Denkmal setzt: »Er präsentierte sein Weltbild der Menschheit nicht als großer Intellektueller, der von Beweis zu Beweis, von Statistik zu Statistik, von Erfindung zu Erfindung eilt, sondern als Künstler, der das Ganze mit einem Ruck, eben als Ganzes, als Abbild einer einmaligen inneren Vision hinausstellt.«
Die Veranstaltung des Instituts für Geschichtliche Landeskunde der Universität Mainz e.V. (IGL) und des Verbands der Geschichtslehrer Deutschlands e.V. findet in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften und der Literatur statt.
Ort und Zeit: Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Geschwister-Scholl-Straße 2, 55131 Mainz), 18.00 Uhr. Einführung und Moderation: Hans Berkessel (IGL), Eintritt frei.
Weitere historische Vorträge und Veranstaltungen in der Region (Auswahl):
ab 17. September: Ausstellung "Ohne Schlüssel und Schloss? – Chancen und Risiken von Big Data" im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (Museumsplatz 1). Weitere Informationen auf der Museumshomepage.
20. September: Vortrag "Der Rheinübergang aus dem Jahr 406/407" (Miriam Maslowski) des Historischen Vereins Ingelheim e.V. Ort und Zeit: Ingelheim, Weiterbildungszentrum (WBZ), Neuer Markt 3, 19.00 Uhr. Eintritt frei.
bis 23. September: Ausstellung "Stempels Bauten – Architektur des Historismus in der Pfalz" in der Pfalzbibliothek (Bismarckstraße 17, 67655 Kaiserslautern). Eintritt frei. Weitere Informationen.
24. September : Thema in der Fernsehsendung "Bekannt im Land": "70 Jahre Rheinland-Pfalz. Einig Land". Um 18:45 Uhr im SWR-Fernsehen RP.
25. Septemberg: Buchvorstellung und Vortrag "Aufbruch in Rheinhessen - Kultureller und gesellschaftlicher Wandel nach 1945". Ort und Zeit: Stadtbibliothek Worms (Marktplatz 10), 19.00 Uhr. Eintritt frei.
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